Aufklärung statt Kriminalisierung: Selbstbestimmtes Leben

Legal? Illegal? Menschen konsumieren Drogen, auch wenn sie verboten sind. Das ist Fakt. Entscheidend ist jedoch, wie Drogen konsumiert werden: moderat, selbstbestimmt und aufgeklärt oder riskant und in kriminalisierten, ungeschützten Räumen.
Droge ist nicht gleich Droge
Drogenkonsum ist nicht unproblematisch: Bis zu 350.000 Menschen sind in Deutschland von Cannabis abhängig, mehr als 10 Millionen Menschen nehmen so viel Alkohol zu sich, dass sie ihre Gesundheit massiv aufs Spiel setzen – von Nikotin ganz zu schweigen. Wie geht die Politik damit um?
Ihre Antwort lautet bislang noch: Repression – zumindest bei einer der drei genannten psychoaktiven Substanzen. Doch mit welchen Ergebnis? Tatsächlich drängt das Verbot von Cannabis den Konsum in unkontrollierte Räume – zum Nutzen der organisierten Kriminalität und zum Nachteil der Konsument*innen. Auch Polizei und Strafverfolgungsbehörden leiden unter diesem Politikansatz: Jährlich sind es rund 100.000 Verfahren, die die Kräfte der Beamt*innen binden, ohne dass nachweislich auch nur ein Gramm weniger geraucht würde.
Grüne Drogenpolitik geht einen anderen Weg. Wir machen Schluss mit der willkürlichen Kriminalisierung einzelner Substanzen. Missbräuchlichem Konsum vorzubeugen, der die Gesundheit gefährdet – das ist Prävention. Grüne Politik setzt deshalb auf Aufklärung. Wer gut informiert ist, kann Risiken besser einschätzen und kompetent über den eigenen Konsum entscheiden. Und tatsächlich haben ja die meisten Konsument*innen – von Alkohol bis Cannabis – keine Probleme im Umhang mit diesen Substanzen. Deshalb von Verharmlosung zu reden, ist unlauter.
Modellprojekt Cannabis in Berlin
Es ist nicht richtig, Erwachsenen Substanzen zu verbieten, die nachweislich weniger gefährlich sind als solche, die erlaubt sind. Eben weil das Cannabis-Verbot den Konsum nicht verringert, sondern ihn gefährlicher macht als nötig, weil es der organisierten Kriminalität in die Hände spielt und staatliche Kräfte bindet, wollen wir es langfristig abschaffen.
Ein erster Schritt dahin ist eine kontrollierte Abgabe von Cannanbis an Erwachsene. Ein solches Modellprojekt stünde Berlin gut an und wird längst in sogenannten konservativen Kreisen unterstützt: So fordert auch der Vorsitzende des Bundestagsgesundheitsausschusses, Erwin Rüddel von der CDU, ein solches Projekt.
Ein Cannabismodellprojekt
- verhindert den Konsum gepanschter Ware,
- trägt dazu bei, den Schwarzmarkt auszutrocknen und organisierter Kriminalität eine Geschäftsgrundlage zu entziehen und
- gibt die Möglichkeit, erwachsene Konsumierende gezielt über Risiken ihres Konsums aufzuklären und auf Beratungs- und Hilfsangebote hinzuweisen.