Grüne Europawochen: Mobility as a Service – Ideen aus Finnlands Hauptstadt Helsinki
Der Brexit macht in diesen Tagen wieder deutlich wie uns Nationalismus und Europafeindlichkeit in eine große Unsicherheit stürzen. Wir Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus verstehen uns als Gegenpol dazu. Aus diesem Grund rufen wir im April und Mai unsere grünen Europawochen ins Leben. Unter dem Motto “Wir für Europa” zeigen wir Landespolitiker*innen Flagge für eine klar proeuropäische Haltung. In Berlin haben wir 2018 mit dem ersten Mobilitätsgesetz in Deutschland die Verkehrswende in unserer Stadt eingeleitet. Doch der Umbau der Infrastruktur funktioniert leider nicht von heute auf morgen. Harald Moritz berichtet von Finnlands Hauptstadt Helsinki, in der man schon ein wenig weiter ist.
Wir arbeiten in Berlin auf Hochtouren an der Verkehrswende. Die Zeitungen sind voller Debatten zur Verkehrspolitik, sei es aufgrund von Staustunden, Luftverschmutzung oder Kapazitätsfragen in der wachsenden Stadt. Wir Bündnisgrüne sind uns einig: gute Verkehrspolitik in Berlin räumt dem Umweltverbund den Vorrang ein, sorgt für Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit; zukünftige Mobilität wird klimaneutral und geteilt sein.
In Helsinki hat sich das Mobilitätsverhalten der Bürger*innen in den letzten Jahren maßgeblich verändert. „Mobility as a Service“, kurz MaaS – so heißt der Ansatz, der dort erfolgreich verfolgt wird. Eine einzige App verbindet die gesamte Mobilität der Stadt. Sie berücksichtigt Busse, Bahnen, Leihräder, Taxis und Co. und lässt die User zwischen schnellen wie auch preisgünstigen Optionen wählen. Bezahlt wird automatisch durch die Auswahl der Route oder im Abo. Der Anteil an mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegten Fahrten steigerte sich unter den Usern von anfangs 48 auf 72 Prozent!
In den kommenden Jahren investieren wir in Berlin massiv in den Umweltverbund. Damit rüsten wir uns auch für mehr Passagiere in Bussen und Bahnen. Bereits im Sommer diesen Jahres startet auch hier eine neue Mobilitäts-App. Jelbi will die verschiedenen Verkehrsmodalitäten verbinden und so – ähnlich dem Konzept „Mobility as a Service“ – das Kombinieren von ÖPNV und sharing-Angeboten vereinfachen. Eine ähnliche Entwicklung wie in Helsinki wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung für unsere Berliner Verkehrswende.