Jwd adé – Grüner Kongress
Jwd – Was bedeutet das eigentlich?
Ist Spandau, unser Tagungsort, schon jwd? Oder ist nicht eher Berlin-Mitte jwd, wenn man vom Stadtrand her denkt? Auf unserem Kongress „Jwd adé – Gut versorgt in Berlin und Brandenburg“ haben wir verschiedenste Definitionen gehört.
Was uns wichtig ist: Egal wo Menschen leben, ob in Friedchrichshagen oder in Friedrichshain, sie brauchen
- eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel
- eine gute Nahversorgung in Form von Supermärkten, Postfilialen und Geldautomaten sowie einfachen Zugang zu Bürgerdienstleistungen
- nahgelegene Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflege-Möglichkeiten. Schnelle und zuverlässige Hilfe sollte für kranke Menschen gut erreichbar sein.
In drei Foren haben wir uns gemeinsam mit unseren Kolleg*innen der Grünen Fraktion im Brandenburger Landtag und Brandenburger*innen über diese Themen ausgetauscht und erstaunliche viele Gemeinsamkeiten gefunden. In allen drei Foren ist im gemeinsamen Dialog mit Bürger*innen, Verbänden und Expert*innen klar geworden: Es braucht mehr Vernetzung zwischen Berlin und Brandenburg. Unser gemeinsamer Kongress war ein guter Anfang.
Video zum Kongress Jwd adé
Podium: Demokratisch und gemeinsam – Umgang mit Rechtsextremismus in Deutschland
Für ein gutes Leben im ländlichen Raum, am Stadtrand oder in der Stadt ist neben guter Verkehrsanbindung sowie Nah- und Gesundheitsversorgung auch wichtig, dass es starke demokratische und zivilgesellschaftliche Strukturen gibt. Deswegen war auch der drohende Rechtsruck in Deutschland Thema auf unserem Kongress. Dieser macht nicht Halt. Nicht vor Schule, Politik, Wirtschaft, Kunst. Wie gehen wir damit um?
Mit Sebastian Krumbiegel, Frontsänger der deutschen Band die Prinzen, der Autorin und Regisseurin Mo Asumang, Jolina Leuschner vom Landesschülerausschuss Berlin, Stefan Kapferer von 50Hertz und Benjamin Raschke, Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat der Grünen in Brandenburg haben wir auf unserem Podium diskutiert.
„Die Zeiten sich politische rauszuhalten, sind definitiv vorbei“, sagt Sebastian Krumbiegel. Besonderes Highlight: Sein Auftritt nach dem Panel!
Forum Mobilität: Bequem und sicher unterwegs – überall in Berlin und Brandenburg
Thesenpapier: Bequem und sicher unterwegs – überall in Berlin und Brandenburg
Wo fehlen attraktive Schienenverbindungen, welche Verlängerungen geplanter Radschnellverbindungen braucht es nach Brandenburg, wie schaffen wir es, dass mehr Pendler*innen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen?
Im Forum Mobilität haben wir beispielhaft anhand von vier Planungsräumen konkrete Ideen vorgestellt und diskutiert, wie wir uns ein zukunftsfähiges, klimafreundliches Verkehrssystem für die Metropolregion vorstellen. Dazu haben wir in vier Workshops konkrete Linienvorschläge für die Regionen Südwest, Nordost sowie Nordwest und die Flughafenregion rund um den BER eingebracht und mit den insgesamt rund 100 Teilnehmenden weiterentwickelt.
Grundlage der Ideen ist die gemeinsame Analyse, dass es zwar meist attraktive sternförmige Verbindungen von Brandenburg und den Berliner Ortsteilen am Stadtrand Richtung Berliner Zentrum gibt, aber zwischen vielen Orten direkte Querverbindungen fehlen, die lange Umwege über die Berliner Innenstadt zur Folge haben. Erst wenn aus den sternförmigen ÖPNV-Verbindungen ein Spinnennetz mit den entsprechenden Querverbindungen wird, sind alle Menschen gut angebunden. So wird der Umstieg vom Auto zu klimafreundlichen Verkehrsangeboten gelingen.
Ein Special Guest auf unserem Kongress: Der 16-jährige Ben Hennig. Er hat eine ganz neue Buslinie entwickelt: Den X26 in Frohnau. Gut, dass wir seine Expertise und Innovationskraft dabei hatten. Eine gute Ergänzung zu unserem grünen Verkehrskonzept.
Animierte Version des Grünen Verkehrskonzepts
Sie sehen hier die drei Bereiche, für die wir ein neuen Linienkonzept entwickelt haben: Südwest, Nordwest und Ost. Am Ende der Animation erscheinen alle von uns neu vorgeschlagenen Verbindungen in fett. Es zeigt sich: Mit unserem Konzept werden Berlin und Brandenburg noch enger miteinander verbunden und es werden viele Querverbindungen am Stadtrand geschaffen.
Unter diesem Link können Sie eine Version des Verkehrskonzepts visualisiert auf der Berliner Stadtkarte downloaden:
Grünes Verkehrskonzept
Hinweis: Da die Originaldatei sehr groß ist, können wir hier nur eine reduzierte Auflösung zur Verfügung stellen.
Forum Nah und Versorgt : Gute Grundversorgung überall
Thesenpapier: Stabile Nahversorgung in herausfordernden Zeiten
Die Lebensverhältnisse am Stadtrand und im ländlichen Raum sind sehr verschieden. Vielerorts wird es jedoch zunehmend schwieriger, den Zugang zu notwendigen Gütern und Dienstleistungen in der unmittelbaren Umgebung sicherzustellen. Post- und Bankfilialen schließen. In vielen Gegenden gibt es nicht einmal mehr einen Geldautomaten. Der Weg zum Amt oder zur nächsten Beratungsstelle ist oft weit und gerade für ältere Menschen kaum zu schaffen.
Im Forum „Nah & Versorgt“ haben wir diskutiert, welche Ideen und Ansätze geeignet sind, um die Nahversorgung in den Stadtrandlagen wieder zu verbessern. Mit einem Vertreter der Deutschen Bahn wurde erörtert, ob und wie Bahnhofsgebäude revitalisiert werden können, damit sie sich wieder zu belebten Orten entwickeln. Gleichermaßen haben wir die Rolle von Gemeinschaftshäusern weitergedacht. Welche Angebote können wir an diesen Orten bündeln und wie kann ein nachhaltiger Betrieb solcher Häuser gewährleistet werden? Dabei ging es auch darum, wie Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen kooperieren können, um Kieze und Kommunen wiederzubeleben. Wir haben uns außerdem von einem Projekt aus der Uckermark inspirieren lassen, in dessen Rahmen ein innovatives Modell zur digitalen Versorgung der Bevölkerung mit Bürgerdiensten erfolgreich umgesetzt wird. Der Austausch hat gezeigt, dass es durchaus kluge Ideen gibt, die Nahversorgung am Stadtrand und im ländlichen Raum zu verbessern. Nun gilt es diese Ideen in die Tat umzusetzen.
Das Forum zusammengefasst in einem Bild:
Forum Gesund und umsorgt: Stärkung der Gesundheitsversorgung
Thesenpapier: Gut versorgt in der Region – Gesundheit in Netzwerken denken
Im Forum „Gesund und umsorgt“ haben wir darüber diskutiert, wie die Gesundheitsversorgung in der Metropolregion trotz des demographischen und technologischen Wandels und trotz der Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fachkräften und bei der Finanzierung unseres Gesundheitssektors zukunftsfest gemacht werden kann. Dabei ging es nicht nur um die anstehende Krankenhausreform, sondern auch um Fragen der Digitalisierung im Gesundheitswesen und natürlich darum, wohin Menschen sich heute und in Zukunft niedrigschwellig wenden können, wenn sie krank sind.
Wir wollen die Gesundheitsversorgung in der Region zukünftig viel stärker in Netzwerken denken und die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung überwinden. Menschen sollen überall in Berlin und Brandenburg eine attraktive und gut erreichbare medizinische Grundversorgung und den richtigen Weg zu Spezialist*innen finden können. Wie dies gelingen kann haben wir mit einer großen und vielfältig besetzten Runde aus allen Sektoren des Gesundheitswesens, von der Community Health Nurse über niedergelassene Ärzt*innen bis hin zu Vertreter*innen von Krankenhäusern und großer im Gesundheitswesen tätigen Digitalunternehmen vorgemacht. Dabei haben wir festgestellt, dass alle Beteiligten die aktuelle Situation als große Chance begreifen, unser Gesundheitssystem zu modernisieren und zu stärken. Wir waren uns einig: Wenn Politik, Patient*innen und das Gesundheitswesen zusammen nach guten Lösungen suchen, kann das auch gelingen!
Das Forum zusammengefasst in einem Bild:
Foto-Galerie vom Kongress Jwd adé