Livestream der Preisverleihung am 29. Januar ab 18 Uhr
"Viele Frauen sind in der heutigen Zeit immer noch benachteiligt. Wir Grüne kämpfen für mehr Selbstbestimmung und haben deshalb 2013 den Hatun-Sürücü-Preis initiiert. Der grüne Frauenpreis macht das Engagement für Mädchen und junge Frauen in Berlin sichtbar und würdigt damit diese oft im Stillen verrichtete Arbeit."
Moderation
Die Kabarettistin und Schauspielerin İdil Baydar wird die Preisverleihung moderieren. Sie lebt in Berlin-Kreuzberg und arbeitet dort auch für Jugendeinrichtungen. Baydars YouTube-Kanal, auf dem sie seit 2011 selbstgeschriebene und selbstgespielte Stücke zum Thema Integration präsentiert, machte sie überregional bekannt. Im Fernsehen war sie in Kabarett- und Comedysendungen wie StandUpMigranten (EinsPlus), NightWash (Einsfestival), Pufpaffs Happy Hour (3sat), Die Anstalt (ZDF) und Ladies Night (WDR) zu sehen. 2015 hatte sie eine feste Rolle in der RTL-Fernsehserie Block B – Unter Arrest. Von 2012 bis 2014 war Baydar als Jilet Ayşe mit der Show Isch schwöre … auf Sendung. (Quelle: Wikipedia)
Hatun Sürücü - Eine mutige und starke Frau
Der Frauenpreis der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ist nach Hatun Sürücü benannt. Sie ist für uns der Inbegriff einer starken und mutigen Frau. Die junge Mutter hatte sich aus einer Zwangsehe befreit und führte gegen alle Widerstände ein selbstbestimmtes Leben. Am 7. Februar 2005, kurz vor Abschluss ihrer Gesell*innenprüfung zur Elektroinstallateurin, wurde sie von einem ihrer Brüder auf offener Straße erschossen.
WAS WIRD AUSGEZEICHNET UND WER KANN TEILNEHMEN?
Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus verleiht insgesamt drei Preise an Initiativen, Organisationen oder Einzelpersonen aus Berlin, die sich für das Recht von Mädchen und jungen Frauen auf Chancengleichheit und Selbstbestimmung einsetzen und sie auf dem Weg dorthin begleiten und fördern. Kandidat*innen können sich selbst bewerben oder von Dritten vorgeschlagen werden. Voraussetzung ist eine vollständige Bewerbung. Das Engagement, auf das sich die Bewerbung bezieht, sollte aktuell sein.
Was gibt es zu gewinnen?
Die drei Träger*innen des Hatun-Sürücü-Preises werden im Rahmen einer Online-Verleihung mit einem Preis und einer Urkunde geehrt und mit einem Preisgeld ausgezeichnet. Insgesamt stehen 3.000 Euro zur Verfügung, die von engagierten Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft gestiftet werden. Der Hatun-Sürücü-Preis bietet zudem die Chance, ein Projekt bekannter zu machen. Die Ausgezeichneten werden der Presse, im Internet und über die Sozialen Netzwerke vorgestellt.
1. Preis: 1500 Euro
2. Preis: 900 Euro
3. Preis: 600 Euro
WER SIND DIE STIFTERINNEN?
1. Preis gestiftet von: Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. Landesverband Berlin/Brandenburg
Der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU, www.vdu.de) wurde 1954 gegründet, mit dem Ziel die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Wirtschaft zu erreichen. Der damit älteste und heute zudem größte Unternehmerinnenverband in Deutschland ist die Stimme der Unternehmerinnen in Politik und Gesellschaft. Er stärkt weibliches Unternehmertum, setzt sich für die Förderung von Frauen in Führungspositionen und in MINT-Berufen ein, ermuntert Frauen zum Schritt in die Selbständigkeit – sei es als Gründerin oder in der Unternehmensnachfolge – und wirkt für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. Als Wirtschaftsverband vertritt der VdU die unternehmerischen Interessen von Frauen in der Politik. Bundesweit repräsentiert der Verband ca. 1.800 frauengeführte, insbesondere mittelständische Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung und ist in 16 Landesverbänden und noch mehr Regionalgruppen organisiert. Die Mitglieder des VdU erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 85 Milliarden Euro und beschäftigen 500.000 Menschen. Die internationale Vernetzung mit Unternehmerinnen aus aller Welt wird im VdU großgeschrieben. Er ist eines der ersten Mitglieder des Weltsachverbandes FCEM (Les Femmes Chefs d‘Entreprises Mondiales) und vertritt die Interessen von Unternehmerinnen im internationalen Women20-Dialog im Rahmen der G20.
2. Preis gestiftet von: Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg
Ayşe Demir, geboren in Berlin und aufgewachsen in Berlin und Istanbul, ist seit 2012 Vorstandssprecherin des TBB. Die gelernte Sozialpädagogin mit langjähriger Erfahrung in der zivilgesellschaftlichen Träger- und Projektarbeit setzt sich in unterschiedlichen Bereichen für Inklusion, Teilhabe und eine gerechte Stadtgesellschaft ein. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Anti-Rassismus-Arbeit, Migration und Verbraucherschutz, Projektmanagement, Frauenrechte, Diversity und Netzwerkarbeit. Sie ist schon seit vielen Jahren im migrations- und partizipationspolitischen Bereich ehrenamtlich tätig und setzt sich engagiert für die gleichberechtigte Teilhabe sowie das solidarische Zusammenwirken aller Menschen in Berlin ein. Mit Initiativen für Projekte über die Grenzen von Bundesländern, Generationen und einzelnen migrantischen Communities hinweg, verfolgt sie in ihrer Arbeit einen proaktiven und inklusiven Ansatz für Empowerment, Dialog und Kooperation. Als Netzwerkerin und Mittlerin übt sie auch innerhalb der türkeistämmigen Community Berlins immer wieder den Brückenschlag zwischen unterschiedlichen weltanschaulichen und religiösen Gruppen.
3. Preis gestiftet von: Iman Andrea Reimann
Geboren in Potsdam und aufgewachsen in Berlin. Pädagogische Leitung des muslimischen Kindergartens „Regenbogen-Kidz“ in Berlin-Charlottenburg. Engagiert als Referentin und Fortbildnerin. Vorsitzende des Deutschen Muslimischen Zentrum Berlin. Mitbegründerin des Projektes „Drei-Religionen-Kita“ in Berlin. Autorin des Ramadan-Ratgebers „Ramadan für Dich“, Aufsatz im Buch „Religiöse Früherziehung in Judentum, Islam und Christentum“ in der Reihe für Osnabrücker Islamstudien, Beitrag in der Publikation Frühkindliche Kulturelle Bildung „Ein Funke springt über – Grundlagen der Frühkindlichen Kulturellen Bildung mit Best Practice-Beispielen für Expertinnen und Praktiker“. Initiatorin des Jüdisch-Muslimischen Salons und der DMZ-Gespräche. Sie ist in interreligiösen Initiativen wie dem Gedenken im KZ Ravensbrück und Frauen reden zu Tisch engagiert sowie in den Berliner Bürgerplattformen und in der Überparteilichen Fraueninitiative.
Wer trifft die Entscheidung?
Die Gewinner*innen werden von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt. Sie besteht aus drei engagierten Frauen aus der Zivilgesellschaft, außerdem sind zwei Vertreterinnen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Teil der Jury. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr Gisela Notz, Katharina Oguntoye und Idah Nabateregga für die Jury gewinnen konnten.
Gisela Notz
Dr. Gisela Notz, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin, promovierte an der TU Berlin und lehrte an den Universitäten Marburg, Hannover, UGH Essen und an der Hochschule Jena. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Frauen-, Sozial-, Familien- und Arbeitsmarktpolitik, historische Frauenforschung und alternative Ökonomie. Notz hat zahlreiche Bücher sowie Zeitschriftenartikel veröffentlicht und schreibt für Tageszeitungen. Zudem ist sie Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Beiräte und frauenpolitischer Bündnisse, wie dem Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung. Seit 2003 gibt sie jährlich den Frauenkalender „Wegbereiterinnen“ heraus, der bekannte und zu Unrecht vergessene Frauen aus der Geschichte würdigt.
Katharina Oguntoye
Katharina Oguntoye ist Schriftstellerin, Historikerin, Aktivistin und Künstlerin. Sie spielte von Beginn an eine wichtige Rolle in der afrodeutschen Bewegung und erlangte besondere Bekanntheit durch die Mitherausgabe des Buches „Farbe bekennen“. Oguntoye war Mitbegründerin der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und der afrodeutschen Frauengruppe ADEFRA.1997 gründete sie das interkulturelle Netzwerk Joliba e. V., das vor allem Familien afrikanischer, afrodeutscher und afroamerikanischer Herkunft Angebote macht. Neben den professionellen Familienhilfen organisiert der Verein auch Kinderfeste und Eltern-Kind-Gruppen, Ausstellungen, Lesungen und Seminare. 2020 wurde sie mit dem Preis für Lesbische* Sichtbarkeit des Landes Berlin ausgezeichnet.
Idah Nabateregga
Dr. Idah Nabateregga promovierte zum Thema weibliche Genitalverstümmelung_Beschneidung (FGM_C) an der Otto von Guericke Universität Magdeburg unter dem Titel “Eine vergleichende Studie zu weiblicher Genitalverstümmelung und Strategien zu ihrer Beendigung in Kenia, Ghana und Ägypten”. Desweiteren besitzt sie einen Master auf dem Gebiet der Friedens- und Konfliktforschung. Sie arbeitete bis 2020 als Referentin für Terre des Femmes e.V. und ist seit August 2020 die Projektkoordinatorin in der neugeschaffenen Koordinierungsstelle gegen FGM_C. Neben ihrem Hauptberuf ist sie als Privatdozentin sowie als selbstständige Beraterin für haupt- und ehrenamtliche Teams tätig. Sie bietet u.a. wissenschaftliche Begleitung und Forschung, Vorträge und Vorlesungen sowie Workshops an.
Außerdem sind zwei Vertreterinnen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Teil der Jury.
Bewerbungsunterlagen
Hier finden Sie die Bewerbungsunterlagen und ein Infoblatt:
Bewerbungsunterlagen zum Hatun Sürücü-Preis 2021
Infoblatt zum Hatun Sürücü-Preis 2021
Der Einsendeschluss endet am 31. Dezember 2020. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wann und wo wird der Hatun-Sürücü-Preis verliehen?
Die Gewinner*innen werden am 29. Januar 2021 ausgezeichnet. Die Veranstaltung ist öffentlich. Die Ehrung wird pandemie-bedingt online stattfinden.
Sie haben weitere Fragen? Kontaktieren Sie uns:
T: 030 680 833 98 (Mo, Di, Do 10 – 15 Uhr)
hsp@gruene-fraktion.berlin