CSD 2025 so politisch wie lange nicht mehr
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Anlässlich des morgigen Berliner CSDs erklären Laura Neugebauer und Sebastian Walter, Sprecher*innen für Queerpolitik:
„Der Christopher Street Day 2025 ist so politisch wie schon lange nicht mehr. Denn queere Menschen und ihre Rechte geraten nach Jahren des gesellschaftlichen Fortschritts wieder unter Druck: Die Angriffe auf LSBTIQ* und queere Einrichtungen nehmen massiv zu. Gleichzeitig streicht der Berliner Senat Mittel für die wichtige Präventions- und Antigewaltarbeit. CSDs und Pride-Demonstrationen werden deutschlandweit von Neonazis attackiert oder aus Sicherheitsgründen abgesagt. Queere Sichtbarkeit wird durch die Bundestagspräsidentin wieder offen in Frage gestellt durch das Verbot von Regenbogenfahnen.
Wir stemmen uns gegen diesen Rückschritt! Der CSD ist mehr als nur ein Fest und eine Demonstration für queere Vielfalt – er ist auch ein politischer Auftrag. Wir erwarten vom Berliner Senat, dass er Queerfeindlichkeit endlich entschieden bekämpft, statt weiter zuzuschauen. Präventionsprojekte und Anlaufstellen müssen nicht diskutiert, sondern ausgebaut werden. Die Kürzungen bei Fachstellen für queere und intersektionale Bildung gehören rückgängig gemacht. Es braucht funktionierende Antidiskriminierungsstrukturen – gerade an Schulen. Und die anti-queere Überarbeitung des Bildungsprogramms muss dringend gestoppt werden.
Eine Regenbogenflagge zu hissen, reicht nicht, Herr Wegner. Man muss auch politisch liefern! Wir werden weiter entschlossen gegen jede Form von Queerfeindlichkeit eintreten – und für queere Sichtbarkeit in unserer Stadt. Nicht nur heute, sondern das ganze Jahr.“

