Die Grüne Fraktion Berlin stellt sich hinter #BerlinIstKultur
Anlässlich der heutigen Kundgebung #BerlinIstKultur sowie der Proteste von Berlins Kunst- und Kulturschaffenden kommentieren Daniel Wesener, Sprecher für Kulturfinanzierung und Daniela Billig, kulturpolitische Sprecherin:
Daniel Wesener:
„Seit fast einem Jahr schwebt das Damoklesschwert drastischer finanzieller Kürzungen über der Berliner Kulturlandschaft. Der Schaden, den CDU und SPD mit ihrer Haushaltspolitik bereits heute anrichten, ist immens. Die öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen sowie zahlreichen freischaffenden Kreativen brauchen endlich Planungssicherheit, anderenfalls droht etlichen von ihnen schon mit der Jahreswende Insolvenz und Erwerbslosigkeit. Das schwarz-rote Haushaltschaos gefährdet auch Berlins Anziehungskraft als weltweit anerkannte Kunst- und Kulturstadt – und damit eine der wichtigsten Einnahmequellen für den Landeshaushalt. Dabei wissen die Verantwortlichen im Senat, dass eine strukturelle Kürzung des Kulturetats um zehn Prozent in 2025 gar nicht umsetzbar ist: Einschnitte dieser Größenordnung bedeuten zwangsläufig den unwiederbringlichen Verlust bedeutender Kulturorte, weitreichende Einschränkungen bei der Kulturellen Bildung und das Förder-Aus für große Teile der Freien Szene. Mit ihrer Politik setzen CDU und SPD die Zukunft der Kulturmetropole Berlin aufs Spiel.“
Daniela Billig:
„Wenn die Koalition ihre angekündigten Kürzungen in der Kulturförderung umsetzt, droht Berlin ein beispielloser kultureller Aderlass. Kultursenator Chialo muss endlich Stellung beziehen und für die Interessen der Berliner Kunst- und Kulturschaffenden eintreten. Letztes Jahr versprach er mit seinem ‚Rekordhaushalt‘ mehr ‚Resilienz und Exzellenz‘ – jetzt droht das Gegenteil. Die geplanten Kürzungen von CDU und SPD würden nicht nur kulturelle Angebote massiv einschränken, sondern treffen auch besonders vulnerable Gruppen: Künstler*innen gehören zu den am niedrigsten vergüteten Berufsgruppen und arbeiten oft prekär. Die Existenz zahlloser künstlerischer Arbeitsräume steht auf dem Spiel, ebenso wie Berlins kulturelle Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Die aktuelle Haushaltssperre gefährdet bereits wichtige Mietverträge für Atelierhäuser und Proberäume. Wer die Axt an die kulturelle Teilhabe legt, stellt Berlins Zukunft als Kulturmetropole und sozialen Raum in Frage.“