EURO24: Nachhaltigkeit sieht anders aus

Den Abschlussbericht des Senats zur EURO24 kommentiert Klara Schedlich, sportpolitische Sprecherin:
„Dass die Menschen bei der EURO24 Spaß hatten, ist schön und steht nicht in Frage, doch es ist zu wenig für die Stadt davon geblieben. Die Stadt Berlin hat 83,7 Millionen Euro für die EM ausgegeben – unter anderem, um Kinder für Sport zu begeistern. Doch die Berliner Vereine haben lange Wartelisten und die Sportstätten sind marode. Wir erwarten von Iris Spranger, dass der Sport in Berlin wieder funktioniert und dem Bewegungsmangel tatsächlich entgegengewirkt wird.
Vom Kunstrasen auf der Straße des 17. Juni wurde weniger als die Hälfte (11.000 von 24.000 Quadratmetern) verteilt, der Rest landete im Müll. Das passt nicht zum Nachhaltigkeitsbild und symbolisiert, wie wenig nachhaltig die EM für unsere Stadt war. Die EM war deshalb auch ein Beweis dafür, dass sich der Senat vom Traum der Olympischen Spiele in unserer Stadt verabschieden muss. Die Hotelbettenbelegung während der EM in Berlin lag unter dem, was in den Vorjahren möglich war, und für den Nachwuchssport ist zu wenig übrig geblieben. Wir brauchen Investitionen in marode Sporthallen und Schwimmbäder statt Millionen für fragwürdige Organisationen wie das IOC oder die UEFA.“