World Cleanup Day: Der beste Müll ist der, der gar nicht entsteht
Anlässlich des morgigen „World CleanUp Day“ am 20. September kommentiert Julia Schneider, umweltpolitische Sprecherin:
„Die stets hohe Beteiligung am jährlichen World Cleanup Day zeigt, dass sehr viele Menschen die Vermüllung des öffentlichen Raumes als ernsthaftes Problem wahrnehmen. Es ist wunderbar, und ich bin dankbar dafür, dass im vergangenen Jahr über 19 Millionen Menschen weltweit gegen Umweltverschmutzung aktiv waren. Leider wächst der Müll so schnell nach, wie er eingesammelt wird. Die Anstrengungen des Senats müssen deswegen über bloße Öffentlichkeitsarbeit und schöne Worte hinausgehen. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Mit folgenden vier Schritten kann Berlin noch deutlich mehr tun, um Müll zu vermeiden:
1. Einführung einer Verpackungssteuer:
Eine Steuer auf Einweggeschirr schafft finanzielle Anreize, auf Mehrweglösungen umzusteigen. Diese Maßnahme stellt sicher, dass die Kosten für die Entsorgung von Verpackungsmüll von den Verursacher*innen getragen werden. Wer für einen Pappbecher oder eine Plastikschale 50 Cent extra zahlen muss, spürt deren schädliche Wirkung direkt im eigenen Portemonnaie und greift eher zur (Pfand-)Mehrwegverpackung.
2. Umsetzung der Mehrwegangebotspflicht:
Es ist notwendig, die Kontrollen zu verschärfen und gleichzeitig die Gastronomie bei der Einführung von Mehrwegsystemen zu unterstützen. Gezielte Ansprache, umfassende Information, Beratung sowie finanzielle Förderung sind nicht nur nachhaltiger, sondern auch kostengünstiger als die Entsorgung von Müllbergen und die Verschwendung von Ressourcen.
3. Bereitstellung von Geschirrmobilen:
Mobile Spülstationen mit Mehrweggeschirr bieten eine umweltfreundliche Lösung für private Grillabende, Sommerfeste oder Festivals. Erste Projekte in Berlin zeigen, dass diese Idee bereits erfolgreich umgesetzt werden kann.
4. Ausbau und Bewerbung der BSR-Kieztage:
Die BSR-Kieztage beugen nicht nur illegaler Müllablagerung im öffentlichen Raum vor, sondern fördern auch den Austausch zwischen Nachbar*innen. An Kieztagen nimmt die BSR gut erhaltene Gegenstände zur Wiederverwendung auf einem Tausch- und Verschenkmarkt entgegen.“