Berlin ist eine grüne Metropole: Die Menschen, die hier leben, lieben ihre Parks, Seen und Bäume. Eine Stadt mit viel Grün macht das Leben für alle besser. Denn grüne Oasen, egal ob Wälder, eine Bank unter Straßenbäumen, begrünte Hinterhöfe, Parks und Plantschen reinigen die Luft und kühlen die Stadt. Sie sind außerdem wichtige Orte der Naherholung: Das Geburtstagsfest im Park, gemeinsam für die Schule lernen unter Bäumen, der Ausflug mit den Kids auf den Wasserspielplatz.
Nicht alle Menschen haben einen Balkon oder Garten und viele können nicht regelmäßig in den Urlaub fahren. Grünflächen sind Freiflächen! Nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere: Bäume und Büsche bieten vielen Vögeln, Insekten aber auch Säugetieren wie Füchsen wichtigen Lebensraum sowie Schutz.
Doch eine wachsende Stadt, die vielfältigen Nutzungsansprüche und nicht zuletzt die Extremwetter der Klimakrise stellen unser Stadtgrün vor einige Herausforderungen. Damit Berlin als grüne Metropole erhalten bleibt, braucht es jetzt ein engagiertes Handeln für unsere Grünflächen.
Denn: Nur eine grüne Stadt ist eine gerechte Stadt!
Video: Was wäre Berlin ohne seine Grünflächen?
Stadtgrün tut uns gut!
1. Frische Luft durch kühles Grün!
Einmal tief durchatmen und entspannen, bitte! Das geht doch viel besser im Park, wenn man das Rascheln des Windes in den Bäumen hört und das Gras unter den nackten Füßen spürt, als an einer lauten Straße. Dort atmen wir Abgase ein und die viele Geräusche sorgen für Stress.
Bäume, Wiesen und Pflanzen sind wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Denn sie leisten uns täglich Dienste, die unersetzbar sind: Sie sorgen für frische, saubere, kühle Luft. Das wissen alle, die schon einmal im Hochsommer vom Bahnhof Gesundbrunnen in den Humboldthain gelaufen sind. Endlich Schatten und Sauerstoff zum Atmen!
Im Grünen zu sein macht glücklich, entspannt uns und lässt den Stress der Großstadt weniger werden. Parks, Wälder und Seen sind wichtige Orte der Naherholung für alle Menschen in Berlin.
Deshalb müssen wir das Grün in Berlin erhalten, schützen und vermehren! Unsere Parks müssen sauber und gepflegt sein, dafür braucht es genügend Mittel im Berliner Landeshaushalt. Wir kämpfen für eine gute finanzielle Ausstattung der Berliner Bezirke, damit diese unsere Grünflächen sauber und frei von Müll halten können.
Auch Kleingärten und Gemeinschaftsgärten sind in der wachsenden Stadt unverzichtbar, als ökologische und soziale Oasen und wichtige Biotopverbindungen. Ebenso verhält es sich mit Friedhöfen im Berliner Stadtbild, die sich als Lebensraum vieler Tier-, Pflanzen- und Insektenarten bewährt haben.
Die Berliner Urban Gardening Projekte werden durch uns unterstützt und gefördert. Sie bringen uns näher zum Ziel der Essbaren Stadt. Auch die Umweltbildungszentren haben eine tragende Rolle: Sie machen den Schutz unserer Grünanlagen und der Natur erlebbar für Jung und Alt.
Wir wollen unser Stadtgrün erhalten und schützen!
2. Für mehr schattige Plätzchen
Über ein Fünftel der Menschen in Deutschland können sich keinen Urlaub im Jahr leisten. Das erhob die Statistikbehörde der EU (Eurostat). In Berlin leben viele Menschen auf engem Wohnraum, an stark befahrenen, lauten Straßen und oft ohne Balkon oder Garten.
Grünflächen sind für viele Menschen der „Urlaub um die Ecke“: Sie schaffen Treffpunkte und soziale Gerechtigkeit. Denn hier kann sich jeder und jede mit einem Buch hinlegen, den Kindergeburtstag feiern, Spikeball spielen oder auf einer Bank die beste Freundin treffen und plaudern – unabhängig vom Geldbeutel. Gerade Kinder und Jugendliche, die während der Corona-Pandemie in ihrer Lebensgestaltung stark gelitten haben, brauchen Freiraum um zu toben, zu spielen, zu lernen und sich mit Freund*innen zu treffen.
Unsere Parks sind für alle da! Und uns ist sehr wichtig, dass das auch so bleibt.
3. Baumhauptstadt werden!
Berlin ist Hauptstadt und bereits ziemlich grün, aber ist sie auch Baumhauptstadt? Nein, andere deutsche Städte sind noch grüner! Eine Auswertung nach Satellitendaten zeigt: Tatsächlich ist Siegen im deutschen Ranking auf Platz 1. Da geht noch was, Berlin!
Stadtbäume sind wahre Schätze: Sie sind Schattenspender und Luftverbesserer. Sie bieten zahlreichen Tieren Lebensraum, spenden Schatten und kühlen durch Verdunstung. Ihr Schutz ist uns deshalb extrem wichtig und bitter nötig. Wir müssen unsere Bäume pflegen, gesund halten, bewässern und neue Bäume pflanzen. Das trägt auch zum Klimaschutz bei.
Denn eine ökologisch und grün entwickelte Stadt kann die Folgen der Klimakatastrophe und extreme Wetterereignisse lindern. Wie wichtig das auch in Berlin ist, zeigen uns Hitzewellen und Regengüsse, denen unsere Infrastruktur zurzeit nicht gewachsen ist. Wir brauchen viele Wiesen und natürlichen Boden, auf dem Regenwasser versickern kann und weniger Beton und Asphalt. Wenn wir die Stadt nicht stärker kühlen, leiden wir zunehmend an den Auswirkungen der extremen Hitze. Kühlende Grünflächen, Schatten spendende Bäume und erfrischende Wasserbrunnen sind deshalb nicht nur angenehm, sondern lebensnotwendig.
4. Bauen, aber natürlich!
Berlin wächst und wird immer dichter. Immer mehr Menschen leben in der Stadt. Dafür brauchen wir mehr Wohnraum und das bedeutet: Wir müssen bauen! Neubau und Grünflächenschutz können dabei Hand in Hand gehen. Konkret: Bauen ja, aber nur wenn dafür keine neuen Flächen versiegelt werden. Lieber in die Höhe bauen und noch ein paar Stockwerke auf bereits bestehende Häuser draufsetzen statt grünen Boden zu asphaltieren und dadurch die Versickerung von Regenwasser unmöglich zu machen. Wo das nicht möglich ist, muss wenigstens vor Ort neues Grün wachsen: z.B. durch begrünte Fassaden oder Dachgärten. Die wirken sogar wie eine natürliche Klimaanlage und kühlen die Innenräume im Sommer ab.
Wir kritisieren das „Schneller-Bauen-Gesetz“ des Senats, denn mit diesem werden Natur- und Umweltschutzrichtlinien aufgeweicht. Die gebauten Häuser von heute stehen für Jahrhunderte – wir müssen daher jetzt schon so bauen, dass Regenwasser gesammelt wird und Grünflächen die Umgebung kühlen.
Beim Bauen muss auch der Artenschutz am Gebäude mitbedacht werden: Nistmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse sind wichtig für die Biodiversität in Berlin.
Wir wollen die Menschen in Berlin schützen. Das bedeutet, dass wir Berlin an den Klimawandel anpassen müssen. Daher setzen wir beim Bau neuer Gebäude vermehrt auf Holzbau, Lehm, Naturstein und Recyclingbeton. Das spart CO₂ und schützt die Umwelt.
So kämpfen wir im Parlament für Stadtgrün
Unser Einsatz für Grünflächen und Naturschutz
Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Von Schwarz-Rot kommt als Antwort auf das Müll-Problem immer nur: Mehr Reinigung. Aber das sorgt nicht dafür, dass weniger Müll in den Parks liegt. In unserer Regierungszeit haben wir bereits viel erreicht: Wir haben das Abfallwirtschaftskonzept erarbeitet, die Zero-Waste-Agentur gegründet, die BSR-Kieztage ausgeweitet, die Reinigungsfrequenzen erhöht und die Zuständigkeiten der BSR erweitert. Es gibt noch viel Potenzial, insbesondere bei der Müllvermeidung. Mehr Infos
Deswegen wollen wir Bündnisgrüne eine Verpackungssteuer auf Einweggeschirr einführen und haben dazu einen Gesetzesantrag eingereicht. Mehr Infos
Parlamentarische Dokumente zum Thema Grünflächen und Naturschutz:
- Wo kein Kläger, da kein Richter — oder auch: warum eine Bußgelderhöhung
allein die Parks und Straßen nicht sauber hält, Schriftliche Anfrage Julia Schneider vom 18. März 2024 - Saubere (Spiel-)Plätze, Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Julia Schneider (GRÜNE) vom 04. Oktober 2023
- Stadtnatur erhalten, Grünflächen ausbauen, Naturschutz stärken: Berlin braucht einen Naturcent!
Antrag Grüne, Drucksache 19/1584 vom 09.04.2024 - „Charta für das Berliner Stadtgrün“ und Handlungsprogramm Berliner Stadtgrün 2030, Antrag Grüne, Drucksache 19/1039 S. 1 bis 26 vom 19.06.2023
- Rechtsgutachten Kleingartensicherung
Der Berliner Senat hat angekündigt, im Oktober 2024 einen Gesetzesentwurf zur Sicherung der Kleingärten in Berlin vorzulegen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin hat bereits 2021 mit einem Rechtsgutachten des Wissenschaftlichen Parlamentsdienstes die Debatte wieder auf den Boden juristischer Tatsachen geholt: Das unabhängige Gutachten zeigt deutlich auf, dass das Land Berlin im Bereich des Kleingartenrechts keine eigene Gesetzgebungskompetenz besitzt. Mehr Infos - Der Kleingartenentwicklungsplan 2030 (KEP 2030) – ein wichtiger Schritt zum Schutz der Kleingärten in Berlin, weitere Schritte müssen folgen!, Antrag Grüne Drucksache 19/1021 S. 1 bis 175 vom 06.06.2023
Unser Einsatz für das Tempelhofer Feld
CDU und SPD wollen (mal wieder) das Tempelhofer Feld bebauen. Allerdings kann dort weder schnell gebaut werden noch entstehen auf diese Weise bezahlbar Wohnungen. Auch eine Bebauung von grünen Innenhöfen in anderen Bezirken wird dadurch nicht verhindert. Außerdem ist das Tempelhofer Feld mit seiner Flora und Fauna ein wichtiger Standort der Biodiversität im Berliner Stadtbild. Es beherbergt einige Vogel- und Insekten- aber auch Pflanzenarten, die bereits auf der roten Liste stehen. Die bedrohte Feldlerche hat hier ihre geschützten Brutzonen. Sie hat hier landesweit ihre höchste Population. Berlin braucht diesen einzigartigen Ort für Menschen, Klima und Tiere. Das Tempelhofer Feld ist Anziehungspunkt für Besucher*innen aus allen Berliner Bezirken und der ganzen Welt. Hier haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten für Euch zusammengestellt.
Unser Einsatz für Wald in Berlin
Der ehemalige Friedhof in Nord-Neukölln hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten zu einem wertvollen Mischwald entwickelt. Er beheimatet zahlreiche Arten. Hier stehen etwa 800 Bäume, darunter 200 besonders schützenswerte. Dieses alte Ökosystem lässt sich nicht einfach ersetzen, seine Rodung lässt sich nicht kompensieren, schon gar nicht für die Anwohnerinnen und Anwohner. Nun soll er für Eigentumswohnungen gerodet werden. Um Neubauziele zu erfüllen, will der Berliner Senat das Projekt durchbringen.
Wir fordern in unserem Antrag die Planungszuständigkeit für den Neuköllner Emmauskirchhof an den Bezirk zurückzugeben. Zustimmung gibt es dabei von der Fraktion Die Linke. Die Koalition lehnt den Antrag kurzerhand ab. Die Begründung: Wir brauchen mehr Wohnraum. Allerdings werden hochpreisige Eigentumswohnungen dieses Problem kaum lösen!
Parallel zum Antrag haben wir auch in einer Schriftliche Anfrage (Drucksache 19/19 280) den Senat gefragt, wie nun der Stand ist. In seiner Antwort gibt der Senat wenig preis, nur so viel: „Formelle Verfahrenschritte sind seit dem Eintritt des Senates in das Verfahren nicht durchgeführt worden.“
Wir bleiben weiter dran. Denn letztlich geht es beim Emmauswald auch um eine Gerechtigkeitsfrage – für ein lebenswertes Berlin mit Grünflächen in allen Bezirken. Mehr Infos
Jeder Hektar gerodeter Wald ist einer zu viel
Es wird mehr Wald gerodet als zunächst behauptet. Die Ausgleichsmaßnahmen reichen in Anbetracht der Klimakrise nicht und werden erst in Jahrzehnten wirksam sein.
Bisher hat der Senat behauptet, es würden 16,6 Hektar Wald zerstört – auf Nachfrage muss er nun bestätigen, dass es um deutlich mehr Waldfläche geht: 16,6 Hektar für die Trasse und 5,4 Hektar nur für die Bauarbeiten. Also werden insgesamt 22 Hektar Waldfläche gerodet. Dadurch wird jahrzehntelang intakten Waldfläche fehlen. Mehr Infos
Parlamentarische Dokumente zum Thema Wald:
- Emmauswald erhalten: Planungszuständigkeit für den Neuköllner Emmauskirchhof an den Bezirk zurückgeben
Antrag Grüne, Drucksache 19/1500 vom 27.02.2024 - Emmaus-Wald: Was plant der Senat?
Schriftliche Anfrage Julian Schwarze, Julia Schneider und Daniel Wesener, Drucksache 19/16958 vom 05.10.2023 - Emmaus-Wald: Was plant der Senat? (Teil 2)
Schriftliche Anfrage von Julian Schwarze, Julia Schneider und Daniel Wesener vom 30.05.2024 - Schutz vor Feuer in Berlins Wäldern, Schriftliche Anfrage Julia Schneider (GRÜNE) vom 24. April 2023
- Waldrodung für Straßenbau – wie lange will sich der Senat das noch leisten?, Schriftliche Anfrage Julia Schneider (GRÜNE) vom 25. Juli 2024
- Langhoffwald und Co.: Zerstören übermäßige Grünpflegemaßnahmen den Waldcharakter?
Schriftliche Anfrage von Julia Schneider, Julian Schwarze und Turgut Altug vom 23.01.2024
Unser Einsatz für ökologische Quartiere und klimafreundliche Stadtentwicklung
Der Kampf um den Molkenmarkt
Am Molkenmarkt droht ein weiteres Luxusquartier ohne bezahlbare Wohnungen. Statt auf die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften zu setzen, soll es Konzeptverfahren für die Grundstücksvergabe an private Akteure geben. Das lehnen wir ab. Stattdessen muss das Ziel sein, bezahlbaren Wohnraum in öffentlicher Hand zu schaffen.
- Planungen am Molkenmarkt vom Kopf auf die Füße stellen – für ein ökologisches, soziales, nachhaltiges und fossilfreies Quartier am Molkenmarkt
Antrag Grüne, Die Linke, Drucksache 19/1160 vom 07.09.2023
Parlamentarische Dokumente zum Thema Stadtentwicklung
- Keine Verlängerung der A 100 – Planungsstopp für den 17. Bauabschnitt jetzt durchsetzen, Antrag Grüne, Drucksache 19/1139 vom 30.08.2023
- Neue Stadtquartiere: Aktueller Stand der Verfahren und Aussichten, 15.03.2024
- Neues Stadtquartier Buch – Am Sandhaus: Gefährdung von Moorflächen und Feuchtgebieten?, Schriftliche Anfrage Julian Schwarze (Grüne), Drucksache 19/15976 vom 27.06.2023
- Städtebauliche, architektonische und freiraumplanerische Qualität durch offene Wettbewerbe verbessern, Antrag Grüne, Die Linke, Drucksache 19/1016 vom 05.06.2023
Unser Einsatz für eine kühle Stadt und gegen Überhitzung
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin hat auf ihrer Klausurtagung ein Strategiepapier für eine nachhaltige Wasserversorgung in Berlin beschlossen. Als essentielle Ressource für Menschen, Tiere und Pflanzen spielt Wasser eine zentrale Rolle in nahezu allen Bereichen unseres Lebens. Dafür fordern wir Sofortmaßnahmen. Mehr Infos
Parlamentarische Dokumente zum Thema Hitze/kühle Stadt:
- Grüne Oasen erhalten, Schriftliche Anfrage Dr. Turgut Altug (Grüne), Julian Schwarze (Grüne), Drucksache 19/16012 vom 29.06.2023
- Hitzeschutz für Fußgänger*innen, Schriftliche Anfrage Oda Hassepaß und Julia Schneider (GRÜNE), vom 10. Juni 2024
- Naturschutz und Trinkwasserförderung, Schriftliche Anfrage Julia Schneider (GRÜNE) vom 3. Juni 2024