Ohne Wasser kein Leben: Strategien für eine nachhaltige Wasserversorgung in Berlin

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat auf ihrer Klausurtagung ein Strategiepapier für eine nachhaltige Wasserversorgung in Berlin beschlossen. Als essentielle Ressource für Menschen, Tiere und Pflanzen spielt Wasser eine zentrale Rolle in nahezu allen Bereichen unseres Lebens. Dafür fordern wir folgende Sofortmaßnahmen:
- Jetzt Maßnahmen umsetzen, um morgen noch gut versorgt zu sein: Stillgelegte Wasserwerke wieder in Betrieb nehmen und, beispielsweise im Plänterwald, neue bauen. Den Wasserbetrieben BWB mehr Investitionen ermöglichen, statt sie zu zwingen, Überschüsse an den Landeshaushalt abzuführen. Beim Kohleausstieg in Brandenburg die künftige Wasserversorgung der Spree mitdenken.
- Wasser intelligent nutzen – von Grundwasser über Regen-, Fluss-, Grau- und Klarwasser: Grundwasserbildung durch Entsiegelung und Netto-Null-Versiegelung bis 2030, damit Berlin endlich Schwammstadt wird und kostbares Regenwasser verwendet, statt es zu verlieren. Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation leiten, weder bei Neubau noch im Bestand, sondern es speichern oder versickern lassen. Verwendung von dezentral aufbereitetem Grauwasser für die Grünanlage um die Ecke oder Toiletten.
- Wasser sozial verteilen – günstiges Trinkwasser für alle, Luxusnutzung wird teurer: Mehr kostenlose Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet und abgestufte Preise von günstigem Grundbedarf bis preisintensiven hohen Verbräuchen.
- Ordnungsrecht schaffen: Grundversorgung der Bevölkerung durch Wasserregulierung sichern, für nicht zwingend nötige Verbräuche in Phasen besonderer Wasserknappheit.
Hierzu erklären die Fraktionsvorsitzende, Bettina Jarasch, und die Sprecherin für Umweltpolitik, Julia Schneider:
Bettina Jarasch: „Der Wasserhaushalt macht an den Landesgrenzen von Berlin nicht Halt sondern ist ein gutes Beispiel für die zwingend nötige Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg. Gemeinsam müssen wir die Herausforderung zunehmender Trockenheit meistern, die mit dem Klimawandel, Bevölkerungswachstum und dem Strukturwandel in der Lausitz einhergeht. Dazu brauchen wir eine gemeinsame Wasserstrategie 2050, entwickelt mittels einer Taskforce Wasser. Die gute Nachricht ist: Wenn wir jetzt entschlossen handeln, sparsam mit Wasser umgehen und klug investieren, dann können wir das schaffen. Aber wir dürfen keine Zeit mehr verschwenden.“
Julia Schneider: „Wasser muss ganz oben auf die Agenda. Damit wir auch in Zukunft genug Trinkwasser haben, unsere Gewässer, Stadtgrün und Wälder weiter Lebensraum für die Flora und Fauna sind, und die Stadt bewohnbar bleibt, gilt es jetzt, die absehbaren und unausweichlichen Auswirkungen der Klimakrise zügig mit einem Bündel an Sofortmaßnahmen für einen robusten Wasserhaushalt abzufedern.“
Ohne Wasser kein Leben: Strategien für eine nachhaltige Wasserversorgung in Berlin