29-Euro-Ticket ist keine Antwort auf verkehrspolitische Herausforderungen
Zum Beschluss des VBB-Aufsichtsrates, das 29-Euro-Ticket für Berlin AB wiedereinzuführen, erklärt Oda Hassepaß, Sprecherin für Verkehrspolitik:
„Attraktiver öffentlicher Nahverkehr ist das zentrale Anliegen der Grünen. Der Beschluss torpediert die Idee eines attraktiven und einheitlichen Tarifsystems im Nahverkehr, weil er nur in der AB-Zone denkt und die Schwächsten vergisst. Ein attraktiver und günstiger ÖPNV muss über die Stadtgrenze hinweg funktionieren und darf kein Inselangebot sein. Das 29-Euro-Ticket für den Tarifbereich AB ist keine Antwort auf die drängenden verkehrspolitischen Herausforderungen, weil damit die Menschen ignoriert werden, die von außen in die Stadt pendeln.
Vielmehr braucht es ein rabattiertes Deutschlandticket für Menschen mit wenig Geld, Azubis, Studierende, Senior*innen. Damit würde es ein hochattraktives, deutschlandweit nutzbares Angebot geben, das Berlin nur einen Bruchteil des isolierten AB-Tickets kosten würde. Auch auf die kostenlose Mitnahme für Kinder bis 14 Jahre müssen Berliner Familien weiter warten, obwohl damit eine konkrete Entlastung bei der hohen Inflation möglich gewesen wäre.
Das Geld für diesen unnötigen Alleingang wird für dringend benötigte Verkehrssicherheit und bessere Taktungen im ÖPNV in den Stadtrandlagen schmerzlich fehlen. Nun kürzt schwarz-rot bei der Schulwegsicherheit, barrierefreien Fußwegen und sicheren Radwegen und der größte Verkehrsverbund bundesweit wird auf die Probe gestellt, um mit der Brechstange ein unsoziales Wahlversprechen zulasten der Schwächsten zu erzwingen.“