Ein inklusives Berlin wäre möglich – der Senat müsste das aber wollen
Am Samstag, 2. Dezember, tagt das Berliner Behindertenparlament im Abgeordnetenhaus. Zudem wird am Sonntag, 3. Dezember, der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen weltweit begangen. Dazu erklärt Catrin Wahlen, inklusionspolitische Sprecherin:
„In Berlin leben ca. 340.000 Menschen, die einen Grad der Behinderung von 50 und mehr haben. Um Berlin als inklusiver Stadt gerecht zu werden, reicht es nicht, sich nur einmal im Jahr an die Belange der Menschen mit Behinderungen zu erinnern. Ich fordere deshalb die Verstetigung des Berliner Behindertenparlaments.
Berlin braucht konkret Maßnahmen, die dem Fachkräftemangel in allen Bereichen der Inklusion und Teilhabe entgegenwirken. Berlin braucht einen inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Deshalb setze ich mich für eine Reform der Werkstätten für behinderte Menschen ein. Zudem möchte ich den Inklusionssport sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport fördern.
Doch die Senatspolitik wird den Ansprüchen einer inklusive Stadt nicht gerecht. Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und gleichberechtigt in der Mitte der Gesellschaft leben und teilhaben. Dafür müssen wir sowohl die Teilhabe am politischen als auch am gesellschaftlichen Leben barrierefrei gestalten. Diskriminierungen und Barrieren, die immer noch im Arbeitsalltag, auf dem Wohnungsmarkt, im Gesundheitswesen, in der Schule und Ausbildung bestehen, müssen abgebaut werden. Erst wenn von Beginn an niemand ausgegrenzt wird, muss auch niemand nachträglich integriert oder inkludiert werden.“