Europäische Solidarität muss jetzt heißen: Berlin hilft Italien
Das Coronavirus hat Italien seit Wochen fest im Griff. Das dortige Gesundheitssystem ist mit der Masse an Fällen überfordert, viele Menschen sterben. In Berlin dagegen können wir uns glücklich schätzen, dass die Katastrophe bisher ausgeblieben ist. Die Zahl der Corona-Infizierten ist im europäischen Vergleich gering, viele Krankenhausbetten, auch auf der Intensivstation, sind frei.
„Deshalb können und müssen wir den Italienerinnen und Italienern jetzt helfen!“, sagen Susanna Kahlefeld, Sprecherin für Europapolitik, und Catherina Pieroth-Manelli, gesundheitspolitische Sprecherin. „Die große Europäische Idee einer Wertegemeinschaft – was bleibt von ihr übrig, wenn wir nicht jetzt konkrete Solidarität zeigen?“
Wir fordern daher, an Covid-19 erkrankte Menschen aus Italien nach Berlin zu holen, und so aufgebaute Kapazitäten, zum Beispiel im demnächst fertig werdenden Corona-Krankenhaus in der Jafféstraße, nicht leer stehen zu lassen. Damit entlasten wir Italiens Krankenhäuser, das medizinische Personal – und retten womöglich Leben.
Auf die Notwendigkeit gesamteuropäischer Lösungen in der Corona-Krise weist auch ein Aufruf der Europa-Union Berlin gemeinsam mit der Jungen Europäischen Bewegung Berlin-Brandenburg, der Deutsch-Italienischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag und Pulse of Europe hin, den wir unterstützen. Die Solidaritätskundgebung findet heute von 9 bis 20 Uhr vor der Italienischen Botschaft statt. Die Botschaft: „We are in this together! Wir schaffen es nur zusammen! Ce la faremo solo insieme!“ Die Veranstalter*innen rufen dazu auf, unter Einhaltung des Infektionsschutzes vorbei zu kommen und persönliche Solidaritätsbekundungen auf einem Banner zu hinterlassen. Hintergrund der Aktion ist der virtuelle EU-Gipfel am Donnerstag, der sich mit europäischen Lösungen der Corona-Krise beschäftigt.