Für eine humane Forschung und Gegenentwurf zu Tierversuchen
Anlässlich der Buchvorstellung von „Labormaus Minnie hat es satt – Eine Tierschutzgeschichte für Groß und Klein“ von Claudia Hämmerling sagen Claudia Hämmerling, tierschutzpolitischer Sprecherin, und Anja Schillhaneck, wissenschaftspolitischer Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin:
Zum Abschied aus der Berliner Landespolitik nimmt Claudia Hämmerling die Berliner Tierversuchspolitik in einem Buch aufs Korn. Die fiktive Geschichte der Labormaus Minnie bezieht sich auf reale Hintergründe und ermöglicht Einblicke in den schwer durchschaubaren Dschungel der Tierversuchsforschung in Berlin. Sie stellt zur Diskussion, was sich in Berlin für den Schutz von Tieren und für eine humane Forschung ändern muss.
Der Erfolg der Biomedizin basiert größtenteils auf Tierversuchen – das hat viele verschiedene Gründe und etliche davon liegen in den Rahmenbedingungen begründet. So gibt es etwa Patente auf Lebewesen und einen millionenschweren Markt für gentechnisch veränderte Tiere. Dabei geht der Bezug zur menschlichen Gesundheit verloren.
Gleichzeitig ist die Erforschung neuer, tierfreier Testmethoden chronisch unterfinanziert, obwohl diese Forschung ganz unmittelbar der menschlichen Gesundheit dient und damit die Voraussetzung für den Ausstieg aus dem Tierversuch ist.
Statt diesen Teufelskreis zu durchbrechen, beließ es die bisherige Berliner Landesregierung bei Lippenbekenntnissen und bewilligte im Gegenteil sogar 60 Millionen Euro für zwei neue Versuchslabore in Berlin-Buch. Mittlerweile erkennen jedoch immer mehr Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen Missstand. Gemeinsam mit ihnen wollen wir die Ersatzmethoden-Forschung vorantreiben.