Kleingärten sichern und für alle öffnen
Die mehr als 70.000 Kleingärten Berlins sind grüne Oasen in der Großstadt, die das Stadtklima verbessern und als Rückzugsorte für Menschen, Tiere und Insekten dienen. Mit dem Kleingartenentwicklungsplan, der am Donnerstag im Plenum des Abgeordnetenhauses behandelt wird, ist es Rot-Rot-Grün gelungen, mehr als 90 Prozent der Berliner Kleingärten zu sichern, 82 Prozent sogar dauerhaft. Die Kleingärten, die nur bis Ende dieses Jahres eine Bestandsgarantie hatten, werden für ein weiteres Jahrzehnt bewahrt. Damit stoppen wir das Parzellen-Sterben während der vergangenen Legislaturperioden.
Die 473 Parzellen, die bis 2030 ausschließlich für Schulen, Sporthallen, Kitas oder Infrastrukturprojekte weichen sollen, machen 0,5 Prozent der gesamten Kleingartenfläche aus. Für Räumungsbetroffene stehen 14,5 Hektar als Ersatzfläche zur Verfügung. Klar ist: jeder, der Gärtnern will, soll dies weiter können. Für die Anlagen, die auf öffentlichen Baugrundstücken liegen, wurde mit der Stadtentwicklungsverwaltung ein Prozess aufgesetzt, um zu prüfen, ob der ebenfalls dringend benötigte Wohnraum nach 2030 auch auf anderen Flächen realisiert werden kann. Bei Gärten auf privatem Bauland (ca. sieben Prozent der Flächen) bemüht sich das Land um Verhandlungen mit den Eigentümern zugunsten verträglicher Lösungen.
Silke Gebel, Fraktionsvorsitzende: „Kleingärten gehören zur grünen Lunge Berlins. Die Corona-Krise hat ihre Bedeutung für die Berlinerinnen und Berliner noch einmal unterstrichen. Damit noch mehr von ihnen in den Genuss eines Kleingartens kommen, sollen übergroße Parzellen künftig beim Pächterwechsel geteilt und eine Obergrenze von 250 Quadratmetern eingeführt werden. Das ist angesichts langer Wartelisten nur solidarisch. Wir wollen außerdem ermöglichen, dass sich Familien oder Freunde Parzellen teilen.“
Turgut Altuğ, Sprecher für Naturschutz und Umweltbildung: „Kleingärten sind für Stadtnatur und Biodiversität von großer Bedeutung, zum Beispiel als Rückzugsort für Bienen und weitere Bestäuber. In der Klimakrise sind sie wichtiger denn je, um das Stadtklima zu verbessern und der Hitze der Stadt zu entkommen. Wir freuen uns, dass es uns gemeinsam mit allen beteiligten Akteur*innen gelungen ist, die allermeisten Kleingärten in Berlin langfristig zu erhalten. Wir arbeiten weiterhin daran, Kleingärten umfassend zu sichern.“