Tag gegen Gewalt an Frauen 2022: Berlin braucht Gewaltschutzoffensive
Heute ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. In Berlin zeichnet sich ab, dass Fälle von häuslicher Gewalt, digitalem Hass und Femiziden angestiegen sind. 36 % aller Straftaten gegen Frauen fanden 2021 zudem in Partnerschaften oder dem familiären Umfeld statt. Im digitalen Raum sind die Strafdelikte um 60% im Vergleich zu 2019 gestiegen.
Silke Gebel, Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus:
„Pro Stunde erfahren 13 Frauen Gewalt. Das sind über 300 Frauen pro Tag bundesweit. Besonders oft passieren Gewalttaten dort, wo sie sich am sichersten fühlen: in ihrem eigenen Zuhause. Deswegen kämpfen wir für besseren Schutz vor häuslicher Gewalt. Hier sind wir alle aufgefordert, aufmerksam zu sein. Auch gegen Hass im Netz braucht es Solidarität. Wir müssen mehr Strukturen schaffen, um Frauen und Mädchen zu schützen. Deshalb werden wir in Berlin die Istanbul-Konvention umsetzen.“
Bahar Haghanipour, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus:
„In den Lockdowns der letzten zwei Jahre haben besonders Frauen gelitten, die mit ihrem gewalttätigem Partner daheim festsaßen. Umso erschreckender ist, dass sich für 2022 eine Zunahme der weiblichen Opfer von Gewalt in Berlin abzeichnet. Corona, Energiekrise oder Inflation hinterlassen ihre Spuren. Von Gewalt betroffene Frauen befinden sich nach wie vor in einer Gewalt-Krise. Welche Gegenwehr der Angriff auf Frauen- und Menschenrechte erreicht, sehen wir deutlich im Iran. Wir stehen mit voller Solidarität an der Seite der mutigen Menschen, die für ‚Frauen, Leben, Freiheit‘ eintreten. Ihr mutiger Widerstand gegen Unterdrückung und Gewalt strahlt heute, zum Tag gegen Gewalt an Frauen, ganz besonders.“