Keine Millionen für Olympia – Berlin muss erst seine Sportstätten sanieren

Zur Einreichung des Konzepts zur nationalen Bewerbung Berlins um Olympische und Paralympische erklärt Klara Schedlich, sportpolitische Sprecherin:
„Wer Sport wirklich liebt, investiert nicht in Olympiaträume, sondern in funktionierende Sportstätten. In Berlin sind 55 Sporthallen und diverse Schwimmbäder wegen baulicher Mängel gesperrt. Da versteht kein Mensch, dass der Senat lieber Millionen für Olympia ausgibt. Der Senat muss dringend seine Prioritäten checken.
Berlin hat einen Sanierungsstau von über 410 Millionen Euro für Sportanlagen. Der Senat hat keine Strategie, wie er marode Anlagen instand setzen will, geschweige denn, wie nachhaltige Spiele aussehen könnten. Stattdessen träumt er von temporären Wettkämpfen an touristischen Orten, die nach den Spielen wieder verschwinden. Davon hat der Berliner Sport nichts.
Auch die EM24 zeigt: Großereignisse bringen nicht automatisch positive Effekte. Der versprochene Kunstrasen wurde zur Hälfte weggeworfen, die Hotelauslastung war schwach. Unser Steuergeld ist bei Sportvereinen besser aufgehoben, als beim IOC.
Olympia ist ein teures Prestigeprojekt. Die Berliner*innen wissen das – und deshalb scheut der Senat eine echte Bürgerbeteiligung. Vor dem Hintergrund der massiven Sparmaßnahmen des Senats fordern wir, zuerst den Berlin Sport ans Funktionieren bringen, bevor das Geld für ohnehin aussichtslose Olympiaträume verbrannt wird.“