Willkommen zum Kirchentag – Debattenplattform statt Selbstvergewisserung
Zu Beginn des Reformations-Kirchentages in Berlin erklären die Fraktionsvorsitzenden Antje Kapek und Silke Gebel sowie die religionspolitische Sprecherin Bettina Jarasch:
Wir begrüßen die 120.000 Besucherinnen und Besucher des Kirchentages in Berlin. Wir freuen uns über Berlin als Gastgeberstadt im Reformations-Jubiläumsjahr 2017. Damit setzt die Evangelische Kirche auch das Zeichen, dass sie die kritische Auseinandersetzung und nicht nur die Selbstvergewisserung von Gleichgesinnten sucht: Die Gäste des Kirchentages kommen in eine Stadt, die nicht nur Weltstadt ist, sondern traditionell eine sehr weltliche Stadt. Mehr als 60 Prozent der Berlinerinnen und Berliner sind nicht konfessionell gebunden, den beiden großen christlichen Kirchen gehört nicht einmal ein Drittel der Menschen dieser Stadt an, die übrigen verteilen sich auf 250 Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.
Umso mehr begrüßen wir es, dass der Kirchentag ausdrücklich als breite Plattform für die zentralen politischen und gesellschaftlichen Debatten unserer Zeit angelegt ist. Es geht um die großen Fragen, die auch uns als grüne Fraktion umtreiben: Was hält Gesellschaft zusammen, wenn alte Gewissheiten wegbrechen, im eigenen Land und in der Welt? Wie gelingt Integration? Wie stehen Menschen zusammen, um die Errungenschaften einer freien, offenen Gesellschaft zu verteidigen? Was können wir tun, um die Klimakrise und die Armut, hier und in der Welt, zu bekämpfen? Antworten darauf werden wir nur gemeinsam finden, Politik und Gesellschaft, gläubige und nicht gläubige Menschen.