Zukunft der ZLB – Der Senat muss Farbe bekennen
Zum Ende der Pläne der Zentral- und Landesbibliothek im Gebäude der Galeries Lafayette erklärt Daniel Wesener, Sprecher für Kulturfinanzierung:
„Was als Jahrhundertchance begann, droht zum Albtraum für die Berlins Kultur- und Bildungslandschaft zu werden: Dass die SPD der Idee einer Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in der Galeries Lafayette eine Absage erteilt, bevor die überhaupt final geprüft und die Gespräche mit dem Eigentümer abgeschlossen werden konnten, ist falsch und fahrlässig. Noch schlimmer ist der Umstand, dass die Große Koalition dabei riskiert, nicht nur die Friedrichstraße-Idee sondern das Vorhaben einer neuen ZLB insgesamt zu beerdigen.
Die Zusammenführung der unterschiedlichen ZLB-Standorte ist – unverändert – dringend notwendig, wenn die am meisten besuchte Kultur- und Bildungseinrichtung Berlins eine Zukunft haben soll. Nachdem die Idee einer ZLB im Quartier 207 offenbar dem schwarz-roten Koalitionsstreit zum Opfer gefallen ist, müssen die Planungen für eine Erweiterung der Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz schleunigst fortgesetzt werden. Aber auch dazu scheint die SPD nicht bereit zu sein und bringt statt dessen Immobilien wie das ICC ins Gespräch, die bereits vor vielen Jahren eingehend untersucht wurden und sich baulich wie bibiliotheksfachlich als völlig ungeeignet erwiesen haben. Die schwarz-rote Koalition muss endlich Farbe bekennen: Steht sie zu dem Versprechen einer neuen ZLB, ob in der Friedrichstraße oder am Blücherplatz, oder droht der größten öffentlichen Bibliothek Deutschlands für mindestens zwei weitere Jahre eine Hängepartie?“