Grünes Wachstum in der Klimakrise – Ergebnisse von Workshop 4
Wir wollen gemeinsam mit der Klimabewegung sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Berliner Stadtgesellschaft ran an die schwierigen Fragen im Klimaschutz. Daher hatten wir für den 22. Januar 2021 zur digitalen Klimakonferenz unserer Fraktion eingeladen. Unter dem Motto „Berlin for Future: Wie gelingt radikal-vernünftiger Klimaschutz?“ diskutierten wir, wie wir Berlin schneller klimaneutral umbauen können, ohne die Menschen unserer Stadt auf dem Weg dorthin zu verlieren. Rund 700 Teilnehmer*innen hatten sich im Vorfeld angemeldet, teilgenommen haben dann über 750. Eine Zahl, die zeigt, wie wichtig das Thema Klimaschutz den Berliner*innen ist.
Ergebnisse von Workshop 4: Grünes Wachstum in der Klimakrise – kann das funktionieren?
(Hier ein Bericht über die ganze Klimakonferenz)
Viele engagierte Unternehmer*innen unserer Stadt haben sich dem grünen Wachstum verschrieben und argumentieren, dass Wachstum innerhalb der planetaren Grenzen auch weiterhin möglich ist. Dagegen halten Ökonom*innen und Zukunftsforscher*innen, welche eine Transformation in ein Postwachstums-Modell fordern, welches auch eine schrumpfende Wirtschaft vorsieht. Im Workshop 4 – Ist Klimaschutz mit dem Wachstumsparadigma vereinbar?wurde dieser Zielkonflikt kontrovers diskutiert. Dass sich etwas ändern muss, darin waren sich jedoch alle Beteiligten einig: „Wir benötigen einen Wandel hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft, die innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaftet.“
Herr Weckmann (Märkisches Landbrot) verwies auf die Bedeutung von Kooperation und gemeinschaftlichem Handeln. Nicht ohne Grund stünden die Biobäcker in Berlin trotz einer besonders kompetitiven Branche gut da.
Dem stimmte Herr Vagt (IHK) zu, sieht aber einige Aspekte der Postwachstumsökonomie kritisch. Die Pandemie habe gezeigt, welche negativen Auswirkungen es hat, wenn große Teile der Wirtschaft radikal heruntergefahren werden.
Wie ein großer Konzern sein Geschäftsmodell in Richtung Kreislaufwirtschaft umbauen kann, davon berichtete Frau Dulko-Gaszyna (IKEA), die die Nachhaltigkeitsstrategie vorstellte. So habe IKEA im vergangenen Jahr in einer großangelegten Aktion gebrauchte Möbelstücke aufgekauft, repariert und weiter verwertet.
Herr Höhn (Florida Eis) ist mit seinem Unternehmen schon länger auf dem Pfad Klimaneutralität mit nachhaltigem Wachstum zu verbinden, fordert aber konsequentere Unterstützung durch die Politik, insbesondere im Bereich der Elektromobilität.
Auch einen Mittelweg sieht die Moderatorin des Workshops, Nicole Ludwig (Grüne): Wachstum in bestimmten Bereichen ist notwendig und richtig, um die Transformation zu erreichen. Zum Beispiel kooperative und solidarische Wirtschaft, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energie-Produktion. Andere Bereiche werden schrumpfen müssen. Doch am Ende bleiben ein fairer Wettbewerb, Innovationsfreudigkeit und technischer Fortschritt ein notwendiger Motor für eine Grüne Wirtschaft, um die eigene Wachstumsabhängigkeit reduzieren zu können.
Seit vier Jahren sind wir nun Teil der rot-rot-grünen Landesregierung in Berlin
In dieser relativ kurzen Zeit haben wir in unserer Hauptstadt beim Klimaschutz viel angepackt und erreicht. Und wir haben noch sehr viel vor! Was? Dazu haben wir ein Video erstellt: