Dringender Handlungsbedarf: Senat muss queerfeindliche Gewalt konsequent bekämpfen
Zur Veröffentlichung des dritten „Berliner Monitoring Queerfeindliche Gewalt“ mit dem Schwerpunktthema Bi+-Feindlichkeit und Gewalt erklären die queerpolitischen Sprecher*innen Laura Neugebauer und Sebastian Walter:
„Es ist besorgniserregend, dass die Anzahl der queerfeindlichen Übergriffe in Berlin weiter steigt und einen neuen Höchststand erreicht hat. Der Senat ist daher aufgefordert, endlich entschlossen zu handeln! Hier gibt es kein Erkenntnis-, sondern ein klares Umsetzungsproblem! Statt die wichtige präventive Arbeit an Schulen und im Jugendbereich zu kürzen, zu schwächen und immer wieder zu hinterfragen, muss die Aufklärungs- und Bildungsarbeit endlich vorbehaltlos unterstützt und ausgebaut werden. Zudem braucht es in allen Berliner Bezirken Strukturen der Opferberatung für queere Menschen und für Anti-Gewalt-Arbeit.
Wir begrüßen, dass das Berliner Monitoring erstmals Bi+-Feindlichkeit untersucht hat. Besonders erschreckend ist, dass die Hälfte der Befragten in den zurückliegenden fünf Jahren Diskriminierungserfahrungen bis hin zur Gewalt erleben musste. Gleichzeitig werden nur 10 Prozent der Vorfälle bei der Polizei angezeigt. Hier muss dringend nachgearbeitet werden: Die queere Community muss sich vorbehaltlos an die Polizei wenden können. Hier sind Maßnahmen der Vertrauensbildung und der niedrigschwelligen Ansprechbarkeit notwendig.“