Erneut zwei tote Radfahrer – Konsequenzen notwendig
Zu den beiden Radfahrerinnen und Radfahrern, die gestern und heute nach schweren Unfällen gestorben sind, erklärt Fraktionsvorsitzende Antje Kapek:
„Ich bin zutiefst schockiert über den erneuten Tod von zwei Radfahrerinnen und Radfahrern nach schweren Unfällen. Wir sind in Gedanken bei den Familien und Angehörigen.
Unser Ziel für Berlin ist die Vision Zero – also keine toten Radfahrerinnen und Radfahrer mehr durch Verkehrsunfälle. Bei der Verkehrssicherheit hat Berlin nach den Versäumnissen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte einen großen Aufholbedarf. Daher sind die 30 neuen Blitzer an Unfallschwerpunkten, auf die wir uns im Doppelhaushalt verständigt haben, ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Zum LKW-Unfall: Darüber hinaus setzen wir uns auch dafür ein, dass LKW auf Berliner Straßen endlich mit Abbiege-Assistenten ausgestattet werden. Sie warnen beim Rechtsabbiegen, wenn sich Fußgängerinnen oder Fahrradfahrer vor oder neben dem Fahrzeug befinden und bremsen zur Not automatisch. Eine entsprechende Bundesratsinitiative dazu wird bereits zwischen den rot-rot-grünen Fraktionen abgestimmt. Demnach sollen diese technischen Einrichtungen sofort verpflichtend für Neufahrzeuge eingeführt werden. Für die Nachrüstung von Altfahrzeugen und ausländischen LKW sind kurze Fristen geplant.
Zum Dooring-Unfall: Um künftig Unfälle in der sogenannten Dooring-Zone zu verhindern, fordern wir, dass Fahrzeuge mit Sensoren ausgerüstet werden, die vorbeifahrende Fahrräder erkennen, so dass ein Warnsignal ertönt. Möglich ist ein kurzes Blockieren der Türen.“
Hintergrund: 2016 gab es in Berlin 7.495 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung, darunter 19 Tote und 653 Schwerverletzte. In diesem Jahr starben in Berlin bereits 9 Radfahrer. ADFC-Chronologie zu toten Radfahrern in Berlin 2017: http://gruenlink.de/1e8j