Erneuter Unfall: Kapek fordert ein Umdenken zum Schutz von Fußgängern und Radverkehr
Anlässlich des erneuten Unfalls, bei dem eine 76-jährigen Radfahrerin am gestrigen Dienstag von einem PKW in Kreuzberg schwer verletzt wurde, mahnt die Fraktionsvorsitzende Antje Kapek (Grüne) in Berlin ein Umdenken zum Schutz von Fußgängern und Radverkehr an. „Wir wünschen der Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung“, sagt Kapek. Der Vorfall zeige erneut, wie wichtig mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch einen Umbau der Straßen und Radwege in Berlin ist. „Insbesondere Kinder und ältere Personen müssen endlich besser geschützt werden. Jeder Unfall ist einer zuviel.“
2016 gab es in Berlin 7.495 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung, darunter 19 Tote und 653 Schwerverletzte. Aus Sicht der Grünen sollen Radwege in Zukunft durch bauliche Maßnahmen geschützt werden. Die Senatsverkehrsverwaltung hat den ersten geschützten Radstreifen in Berlin für das kommende Jahr angekündigt – in der Straße Hasenheide in Kreuzberg.
„Zur Vermeidung von Unfällen wollen wir den Straßenraum in Berlin gerechter verteilen und insbesondere Fußgängern und dem Radverkehr mehr Platz und besseren Schutz zukommen lassen“, sagt Kapek. Die Grünen-Fraktion will das Thema Verkehrssicherheit noch stärker in den Fokus nehmen. „Statt beim Thema Sicherheit über Videoüberwachung und Gesichtserkennung zu reden, müssen wir uns noch stärker um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Straßenverkehr kümmern.“
Erste Schritte dazu hat Rot-Rot-Grün mit dem Umbau von besonders unfallträchtigen Kreuzungen unternommen: Die Kreuzung Tempelhofer Damm – A100 wurde umgebaut und hat einen Blitzer erhalten. Am Unfallschwerpunkt Wolfensteindamm/Birkbuschstraße hat der querende Radverkehr zum Schutz Ampeln bekommen, eine Busspur wurde ergänzt. Weitere Kreuzungen müssen aus Sicht der Grünen dringend in Angriff genommen werden.
Die Grünen-Fraktion hat sich in den Haushaltsberatungen erfolgreich dafür eingesetzt, 1,6 Millionen Euro zusätzlich für die Verkehrssicherheit zur Verfügung zu stellen. Für die Förderung und Verbesserung des Radverkehrs und der Radwegeinfrastruktur sind im Entwurf zum kommenden Doppelhaushalt jährlich über 18 Millionen Euro zusätzlich vorgesehen.