Grüne wollen Kältehilfe weiterentwickeln
Zum Start der Kältehilfe am 1. Oktober erklärt Taylan Kurt, Sprecher für Soziales und Armutsbekämpfung:
„Wir danken allen ehren- und hauptamtlichen Helfer*innen, die auch in diesem Jahr Menschen vor schweren Erkrankungen und dem Erfrieren retten. Wir Grüne fordern: Die Kältehilfe muss weiterentwickelt werden. Wir brauchen eine bessere Ausgestaltung des regulären Unterbringungssystems für Wohnungslose, um diese intensiver zu betreuen. Berlin braucht dafür mittelfristig mehr 24/7-Einrichtungen, wo Obdachlose nicht morgens auf die Straße zurückmüssen und sie ganzheitliche Hilfen erhalten.
Kurzfristig benötigen wir eine Kältehilfe, die das ganze Jahr über aktiv ist und u.a. die Modellprojekte zur Hitzehilfe integriert. Und wir benötigen ein strategisches Gebäudemanagement für die Kältehilfe, weil es jedes Jahr immer schwieriger wird, Unterkünfte auf dem angespannten Immobilienmarkt zu finden.
Für Obdachlose benötigen wir zudem Unterstützung in Form von Sozialberatungen in allen Kältehilfeunterkünften, um Zugänge ins reguläre Hilfesystem zu vermitteln. Es braucht mehr zielgruppenspezifische eigenständige Angebote in der Kältehilfe, insbesondere für Frauen, queere Obdachlose, Rollstuhlfahrerende und obdachlose Personen mit psychischen Erkrankungen.
Es ist ein Verdienst der rot-grün-roten Koalition, dass die Kältehilfe in den vergangenen Jahren auf knapp 1000 Plätze angewachsen ist. Zu Beginn konzipiert als Notsystem, ist die Kältehilfe in den letzten Jahren auch deshalb stark angewachsen, weil immer mehr Menschen von den bestehenden regulären Hilfesystem für Wohnungslose nicht mehr aufgefangen werden. Die gestiegene Zahl der Kältehilfeplätze verdeutlicht die Notwendigkeit, warum das bestehende Unterbringungssystem für Wohnungslose weiterentwickelt werden muss, um die Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030 zu überwinden.“