Verwaltung, aber modern: Neues Leben in einem digitalen Berlin von Geburt bis Einschulung
Ende: 03.04.2019 um 20:00 Uhr

Die zweite Veranstaltung der Reihe beschäftigt sich mit den bürokratischen Aufgaben die auf Eltern und Staat zukommen, sobald ein Mensch in Berlin geboren wird. Die Vielzahl der Verwaltungsdienstleistungen, die den Geburts- und Wachstumsprozess begleiten, erfordern heute noch den Gang zum Amt. Dieser Umstand ist zumindest teilweise unnötig und fordert Eltern in einer Phase heraus, in der sie eh vielfältige persönliche Herausforderungen zu meistern haben.
Als Impuls für unsere Diskussion wollen wir uns das Bremer Projekt „Einfach Leistungen für Eltern“ (ELFE) anschauen. Dazu wird Florian Forster, der Leiter des Projetmanagementes für ELFE aus der Bremer Behörde der Senatorin für Finanzen berichten, welchen Weg Bremen zur Verbesserung und Digitalisierung der Verwaltungsprozesse rund um die Geburt eines Kindes geht. Die Lösung ELFE soll ohne Behördengang und komplizierte Anträge den Eltern die Geburtsurkunde für ihr Kind zuschicken sowie Elterngeld und Kindergeld auszahlen. Wir werden die Gelegenheit haben, den Prototypen zu LIVE zu erleben. In der anschließenden Dialogrunde soll dann mit unseren Gesprächspartner*innen über die Umsetzungsmöglichkeiten und Auswirkungen für Berlin gesprochen werden.
Das bündnisgrüne Bild ist es, die werdenden Eltern zu entlasten und dem neuen Leben die Ankunft in dieser Welt so einfach wie möglich zu machen. Dafür werden auf unsere Initiative gezielt diese Dienstleistungen der Verwaltung optimiert und digitalisiert, die als geburtsrelevante Dienstleistungen unmittelbaren Effekt auf diese Situation entfalten. Digitalisierung ist ein Wachstumsprozess – warum ihre Umsetzung nicht an eine Generation junger Menschen koppeln, die so als tatsächliche „Digital Natives“ aufwachsen.
Die Berliner Verwaltung steht vor großen Herausforderungen. Berlin wächst. Jahr für Jahr kommen 40.000 bis 50.000 Menschen zusätzlich in die Stadt. Nach mehr als einer Dekade notwendigen Sparens fehlt in unseren Verwaltungen eine Generation Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil über mehr als ein Jahrzehnt praktisch nicht mehr eingestellt werden konnte. In den kommenden sechs Jahren werden durchschnittlich 30 Prozent der Beschäftigten altersbedingt ausscheiden und müssen unter erschwerten Bedingungen (Konkurrenz am Arbeitsmarkt) nachbesetzt werden.
Die Veranstaltungsreihe „Verwaltung, aber modern!“ soll die bündnisgrüne Vorstellung von Verwaltungsmodernisierung präsentieren und im Dialog mit relevanten Akteuren weiterentwickeln. Zielrichtung ist es, einerseits die zentralen Gestalter*innen in den Gesprächsprozess einzubinden und andererseits vermittelbare Bilder zu schaffen, die den Bürger*innen transparent machen, was sich hinter dem komplexen Modernisierungsprozess der Verwaltung für die konkrete Lebensgestaltung ändern kann.