Höhere Baudichte vs. Freiflächen – Ergebnisse von Workshop 8
Wir wollen gemeinsam mit der Klimabewegung sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Berliner Stadtgesellschaft ran an die schwierigen Fragen im Klimaschutz. Daher hatten wir für den 22. Januar 2021 zur digitalen Klimakonferenz unserer Fraktion eingeladen. Unter dem Motto „Berlin for Future: Wie gelingt radikal-vernünftiger Klimaschutz?“ diskutierten wir, wie wir Berlin schneller klimaneutral umbauen können, ohne die Menschen unserer Stadt auf dem Weg dorthin zu verlieren. Rund 700 Teilnehmer*innen hatten sich im Vorfeld angemeldet, teilgenommen haben dann über 750. Eine Zahl, die zeigt, wie wichtig das Thema Klimaschutz den Berliner*innen ist.
Workshop 8: Höhere Baudichte vs. Freiflächen: Wie können wir ausreichend neuen Wohnraum schaffen und gleichzeitig unser wertvolles Stadtgrün für ein gesundes Leben der Menschen schützen?
(Hier ein Bericht über die ganze Klimakonferenz)
Freiflächen in der Stadt sind von zentraler Bedeutung für das Stadtklima. Mehr Natur in der Stadt verbessert die Lebensqualität für die Bewohner*innen. Freiflächen sind in einer wachsenden Stadt aber auch für Wohnungsbau interessant. Ein schwieriger Abwägungsprozess zwischen dem Grundbedürfnis Wohnen und dem erforderlichen Erhalt von Natur- und Freiräumen in der Stadt. Daniela Billig, Catherina Pieroth und Turgut Altug diskutierten unter anderem mit Maren Kern vom BBU, Tilmann Heuser vom BUND Berlin und Prof. Astrid Zimmermann vom bdla über diesen Zielkonflikt.
In einem zentralen Punkt waren sich alle – auch Vertreter*innen der Wohnungswirtschaft – schnell einig: Umwelt- und Klimaschutz müssen künftig Priorität haben. Ein wichtiges Signal. Bislang führten die widerstreitenden Interessen und Flächenkonkurrenzen zu oft zu einem Rückgang an Grün- und Freiflächen, deshalb ist es ein großer Fortschritt, wenn alle bereit sind, an einem Strang zu ziehen. Dazu bedarf es Solidarität, Verständnis und Kommunikation von allen Seiten.
Es existieren dabei keine einfachen Lösungsformeln: Wohnungsneubau und Verdichtung im Bestand müssen gezielt und gut geplant werden, aber auch flexibel bleiben, um veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden. Um das Ziel der Netto-Null-Versiegelung zu erreichen, müssen wir bei Wohn- und Gewerbeflächenverbrauch umdenken, bestehenden Wohnraum klimaneutral gestalten und neue flexiblere Wohnformen ermöglichen. Dach- und Fassadenbegrünung sollen die Klimaresilienz lokal verbessern, aber ohne naturnahe Grünflächen mit Bäumen geht es nicht. Es bedarf intelligenter Konzepte, ausreichender finanzieller Mittel und qualifiziertem Personal für die Qualifizierung und langfristig gute Pflege multifunktionaler Freiflächen, durch die ökologisch hochwertiges Gemeinschaftsgrün geschaffen wird. „Umsonst und draußen“ kann man dort zusammenkommen, sich wohnungsnah erholen und bewegen – ein wichtiger Beitrag für die Prävention und Gesundheitsförderung. Freiflächen sind gut für das Klima, die Natur und die Menschen.
Die Aufgaben für die Politik sind klar: Bauordnung und Baunutzungsverordnung müssen ökologisiert werden, alle Investitionsentscheidungen müssen konsequent ökologisch ausgerichtet sein. Die Diskussion im Workshop zeigte dabei die Richtung auf und soll auf Wunsch aller Beteiligten bald weitergeführt und vertieft werden.
Seit vier Jahren sind wir nun Teil der rot-rot-grünen Landesregierung in Berlin
In dieser relativ kurzen Zeit haben wir in unserer Hauptstadt beim Klimaschutz viel angepackt und erreicht. Und wir haben noch sehr viel vor! Was? Dazu haben wir ein Video erstellt: